Remscheider Comedy-Fieber
Lachen tut gut, Gutes tun auch. Die beliebte Veranstaltung im Teo Otto Theater mit bekannten Comedians aus Funk und Fernsehen ist längst Kult und bereits seit sieben Jahren eine feste Größe im Veranstaltungskalender der Remscheider.
Der Erlös kommt zu 100 Prozent der Lerose Stiftung zugute.
Comedy-Fieber 2015
Remscheid. Längst ist das "Comedy-Fieber" im Teo Otto Theater zu einer festen Größe geworden. Lädt doch die Lerose-Stiftung im kommenden Jahr schon zum achten Mal zu dieser überaus beliebten Veranstaltung ein.
Dabei sein werden vier Comedians, die noch keine ganz
großen Stars sind, aber schon auf reichlich Bühnenerfahrung zurückblicken können. "Für die ganz Großen sind wir zu klein. Aber wir wollen ja auch jungen Künstlern hier eine Bühne bieten", erklärt Joachim Althoff, der in der Stiftung für die künstlerische Arbeit zuständig ist. Er freut sich, dass inzwischen die Künstler, die beim Comedy-Fieber schon einmal dabei waren, Kollegen empfehlen.
Wie Luke Mockridge, der im vergangenen Jahr auf der Bühne stand und jetzt seine Kollegin Lisa Feller empfohlen hat. Sie ist wohl die bekannteste Kabarettistin an diesem Abend. Sie hat sogar schon im Tatort mitgespielt. Mit ihrem neuen Programm "Guter Sex ist teuer" spricht sie nach eigener Aussage schonungslos und authentisch über ein Thema, das die Republik kontrovers bewegt. Und will mit viel Humor und Würde beweisen, dass es noch genug Alternativen gibt zwischen Herdprämie und "50 Shades of Grey".
Den jüngsten Künstler des Abends gewann bereits in Kremenholl
Der Hamburger Chris Tall gewann 2013 den RTL Comedy Grand Prix, mit prominenter Unterstützung der Juroren Cindy aus Marzahn, Kaya Yanar und Eckhart von Hirschhausen. Aufgetreten ist er auch bei "Nightwash" und im "Quatsch Comedy Club". Sein erstes Soloprogramm, aus dem er im Teo Otto Theater Auszüge vorstellt, hat er unter die Überschrift "Versetzung gefährdet" gestellt. Und natürlich geht es ihm dabei um seine Zeit als rundlicher Schüler, seine pubertäre Leidenszeit und erste Beziehungskonflikte. Einigen Remscheidern dürfte Chris Tall schon bekannt sein; er war schon einmal zweiter Sieger beim Kremenholler Kleinkunstpreis.
Ein bisschen stolz ist Joachim Althoff, dass es ihm endlich gelungen ist, "La Signora" alias Carmela de Feo auf die Bühne zu holen. "Seit Jahren telefoniere ich hinter ihr her, nie hat es mit den Terminen gepasst, aber im März wird sie da sein." Und mit ihrer Programmmischung aus Musik, Tanz und Gesang begeistern. Mit schwarzem Haarnetz und biederem Gouvernanten-Graufrack hat sie schon mal einen erstklassigen Wiedererkennungswert. Und macht als "Schwarze Witwe der Volksbelustigung" mit ihren eingedeutschten Texten gleich klar, wer hier die Chefin ist.
"Am Abgrund, aber mit schöner Aussicht", heißt es bei David Anschütz. Er erzählt aus seiner Patchwork-Familie mit vier Vätern, sieben Kindern und ebenso vielen Nationalitäten. Als sei das noch nicht genug, wurde er auch noch auf eine Waldorfschule geschickt. . . Diesen ganz eigenen Blick auf die Welt will er nun mit dem Publikum teilen. Und dabei von gemein-grotesk bis absurd-sozial und von herrlich-böse bis kurios-komisch sein.
Kulturdezernent Dr. Christian Henkelmann freut sich besonders auf die schöne Stimmung, die das Comedy-Fieber jedes Jahr verbreitet. "Wir würdigen mit dieser Veranstaltung die hervorragenden Leistungen der Lerose-Stiftung für unsere Stadt." Dass sich das Theater comedymäßig sonst zurückhält, begründet der Theaterchef damit, dass man anderen Remscheider Bühnen, beispielsweise der Klosterkirche, keine Konkurrenz machen wolle.